– Filme auf der Bühne –
„Filme sind zärtlicher als das Leben“, sagt Francois Truffaut als Regisseur Ferrand in seinem Film „Die amerikanische Nacht“. Und auch Kafka war der Magie von Filmen mit kindlicher Faszination und Hilflosigkeit erlegen: „Im Kino gewesen. Geweint“, schreibt er in sein Tagebuch. Auch in unserem Alltag sind durch Filme neue Dimensionen zugewachsen. Zeit und Raum sind keine festen Größen mehr, sondern nur noch Vorschläge. Filme schlagen vor und entscheiden mit darüber, was wir wählen, worüber wir trauern, was wir tragen. Wir leben gleichzeitig uns selber und die Erinnerungen an Filme, die in uns eingegangen sind.
Filme als Wunscherfüllungsmaschinen: Sie bebildern viele unserer innigsten Sehnsüchte, sie verwandeln Ohnmacht in Macht, sie überwinden den Tod, sie rächen jedwedes Unrecht, sie negieren historische Tatsachen, sie schauen in tiefste Abgründe, sie zeigen, dass wir fliegen können, sie sind, wie gesagt, zärtlicher als das Leben.
„Zärtlicher als das Leben“ ist ein Projekt von german stage service auf der Basis von neun Filmen in drei Teilen mit drei Premieren:
Im Oktober ist die Premiere des ersten Teils mit den Filmen 1 – 3. (Termine: 09./10. & 17. Oktober)
Im November ist die Premiere des zweiten Teils mit den Filmen 4 – 6. (Termine: 06./07. & 14. November)
Und im Dezember ist die Premiere des dritten Teils mit den Filmen 7 – 9. (Termine: 03./04. & 05. Dezember)
Für „Zärtlicher als das Leben“ arbeitet german stage service in unterschiedlichen Formationen an jeweils einem Film: Solisten, Duos und verschiedenste Gruppen. Jede Formation startet mit der Untersuchung eines von ihnen ausgewählten Films, seine Themen, seine Form, seine Technik werden sowohl mit insistierender als auch mit streunender Aufmerksamkeit durchquert.
In „Zärtlicher als das Leben“ geht es german stage service nicht darum, diese Filme für die Bühne zu adaptieren oder sie nachzuspielen. Film und Theater sind zwei verschiedene Medien und deshalb liegt ihre Fähigkeit, Reichtum an Ausdruck zu produzieren, auf verschiedenen Ebenen. Man kann aber auf die gemeinsame Wurzel von beiden zurück gehen, das ist das Erzählen. Menschen erzählen etwas: von ihren Sehnsüchten, ihren Ängsten, ihren Utopien, ihren geheimen Leidenschaften, ihrer Trauer, ihren Begrenzungen, ihrem Scheitern, ihren Kämpfen, ihren Begegnungen usw.
“Zärtlicher als das Leben” greift die Faszination für den Film auf. german stage service bringen neun Filme in drei Teilen auf die Theaterbühne. Achtung: An jedem Abend werden jeweils drei Filme präsentiert. Jeder Abend wird drei mal gespielt.
Am 20. Februar ab 19 Uhr zeigen wir noch einmal alle Bühnenversionen der 9 von uns bearbeiteten Filme am Stück! Zwischendurch gibt es Getränke und warme Suppe. Es erwarten Sie die Inszenierungen von:
„Der Florentiner Hut“ (Wolfgang Liebeneiner)
Inszenierung Performance: Rolf Michenfelder und Steffi Tauber
„ARIEL“ (Aki Kaurismäki)
Text & Inszenierung: Rolf Michenfelder
Mit: Nisse Kreysing
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„Die Haut, in der ich wohne“ (Pedro Almodóvar)
Inszenierung & Performance: Laurenz Raschke und Sarah Timm
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„Romeo und Julia“ (Baz Luhrmann)
Inszenierung: Una Husebrink (Laura Eggert, Kathi Sendfeld)
Performance: Nils-Michael Weishaupt, Gesa Behring
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„Die Frau nebenan“ (Francois Truffaut)
Inszenierung: Dieter Krockauer und unitedoffproductions
Stimme: David Jeker
Performance: Lisa Schettel
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„Mr. Nobody“ (Jaco van Dormael)
Inszenierung: Anna Krauß
Performance: Sarah Timm
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„Wild at heart“ (David Lynch)
Inszenierung und Performance: Rolf Michenfelder
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„Twin Peaks“
Inszenierung und Performance: Katrin Hylla, Laurenz Raschke, Kajetan Skurski
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„Brügge sehen und sterben“
Inszenierung und Performance: Kajetan Skurski
Gefördert von der Stadt Marburg und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Mit freundlicher Unterstützung des Cineplex Marburg