23.7.-18.7
3. Flausen-Stipendium bei german stage service:
Institut für Widerstand im Postfordismus (Verena Brakonier, Henrike Kohpeiß, Christoph Wirth und Elisa Müller)
Save the date! 17.7.2018  19 h  Making of: Die Stipendiat*innen laden ein, gesammelte Arbeitsmaterialien anzusehen und sich darüber auszutauschen. Eintritt frei!
Für die Entwicklung einer neuen theatralen Formsprache wollen wir eine anarchische Antihaltung einnehmen und das Prinzip des logischen Diskurstheaters dekonstruieren. Grundlage unseres Forschungsprozesses bildet dabei die Auseinandersetzung mit 2 historischen Kunstströmungen, die auf ihre jeweils eigene Art Sinnhaftigkeit und rational nachvollziehbare Ausdrucks- und Erzählweisen in Frage gestellt haben:
der Dadaismus und das Theater des Absurden der 50er Jahre. Wie lässt sich aus der Kombination von zeitgenössischem postdramatischem Diskurstheater, dem Dadaismus und Elementen des absurden
Theaters eine zeitgenössische Form des ‚Anti-Theaters’ entwickeln?
Als politisches Kunstkollektiv will das Institut für Widerstand im Postfordismus aus den Ohnmachtsgefügen des Diskurstheaters ausbrechen: Wenn Kunst etwas sein kann, dann vor allem anarchisch –
sie kann eine autonome Un-Ordnung kreieren. Bisher hat das Institut mittels Fiktionalisierung alternative Narrative konstruiert und an einer Ästhetik der Irritation gearbeitet.
Die Hinwendung zu einer dadaistische Semiotik/Rhetorik wie auch zu experimentellen Methoden des absurden Theaters versteht es als eine Zuspitzung der Fiktionalisierung:
Sie öffnet eine weitere Ebene des Nicht-Nachvollziehbaren, die letztlich auf das Nicht-Zähmbare verweist. Angesichts der Erschütterung der Weltgefüge, da (Rechts-)Konservative an
 die Macht drängen, sehen wir eine Aufgabe des politischen Theaters darin, nicht nur inhaltlich Stellung zu beziehen, sondern auch für die unbedingte Unzähmbarkeit von Kunst und damit auch von Welt einzutreten.
Das Flausen-Stipendium bei german stage service wird gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Was ist Flausen?
Die Großeltern sagten: Kunst ist brotlos. Von einer Idee kann man sich nichts kaufen. Heute lesen wir:
Kreativität soll uns Stahl, Kohle, Öl ersetzen. Es gibt keine schlechte Idee, keinen abwegigen Gedanken, der nicht auf seine ökonomische Verwertbarkeit überprüft würde. Heute sind Gedanken Kapital und wer heute keine Idee hat, bekommt morgen nichts zum Frühstück…
Besser ist es, wenn ihr zu „flausen“ kommt. Wir sind überzeugt, dass ungewöhnliche Ideen ungewöhnliche Formen brauchen. Genau dafür vergibt „flausen“ Stipendien an Künstler*innen im Bereich der Darstellenden Künste.
Mit der Vergabe von Forschungsstipendien bietet das Residenzprogramm Raum, Zeit, Geld – und Freiheit. Einen Ausweg für abwegige Gedanken, Exil fürs Experiment, einmal ohne den Zwang der Ergebnisorientierung. Wenn dabei Weltbewegendes entsteht – sehr schön. Wenn nicht, eröffnet das Scheitern der ursprünglichen Idee neue Wege der Entwicklung – was kann daran falsch sein?

Das flausen+ Bundesnetzwerk hat sich über das Modellprojekt „flausen – young artists in residence“ zusammengeschlossen. Ziel ist die bundeweite Ausschreibung und Vergabe von Forschungsresidenzen in ganz Deutschland und die Stärkung eines aktiven bundesweiten Kooperationsnetzwerks.

Seit 2011 bietet flausen kontinuierlich Forschungsstipendien in den darstellenden Künsten an. Das Residenzprojekt setzt Standards: Durch die Vergabe von Stipendien zur Ermöglichung theatraler Forschung ohne Produktionsdruck, ein fachspezifisches Mentoring und die dramaturgische Begleitung der residenzgebenden Häuser ist das Projekt nach wie vor einmalig.

Zudem veranstaltet flausen+ jährlich ein Festival und in regelmäßigen Abständen einen Kongress

Initiiert wurde das Projekt vom theater wrede+ in Oldenburg (Nds.). Bis heute hat sich ein kooperierender Verbund von fünf Residenztheatern in den Bundesländern NRW, Niedersachsen und Hessen ausgebildet: theater wrede+, Freies Werkstatt Theater, Theater im Ballsaal, TOR6 Theaterhaus/Theaterlabor, german stage service. In der Konzeption neuer Modelle arbeitet mittlerweile ein Bundesnetzwerk von 24 Theatern aus 13 Bundesländern zusammen, um die Forschungsstipendien mit einem Koproduktions- und Auftrittsverbund der kleinen und mittelgroßen Theaterhäuser der Freien Szene zu verzahnen.

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