german stage service ist ab 2016 das erste hessische Residenztheater von

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Seit knapp 4 Wochen wird im Theater im g-werk geforscht, denn german stage service ist das erste und einzige Residenztheater in Hessen für das bundesweite Stipendiatenprojekt „flausen“. Vier junge Künstler_innen aus dem Bereich Performance, Choreografie und Tanz haben dort die Möglichkeit, ihr künstlerisches Profil zu schärfen und an neuen Ausdrucksformen zu arbeiten.

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„to make persons touchable” lautet der Titel ihrer vierwöchigen Residenz

Das Überraschende „of being around the police“, schreibt Mark Greif, „is how much they touch you“. Eine Berührung, die im Zusammentreffen zwischen Polizei und Subjekt so verstörend wie uneindeutig, gleichermaßen freundlich wie unfreundlich sein kann. Denn das Ziel dieser Berührung ist nicht per se Gewaltausübung, sondern lässt sich in einem viel umfassenderen Sinn begreifen: „The purpose of touching by police is to make persons touchable“.

In der flausenresidenz nehmen Fanti Baum, Rose Beermann, Frédéric De Carlo und Joana Tischkau das asymmetrische Machtverhältnis zwischen Körpern und der Polizei in den Blick: Welche Mittel werden eingesetzt, um Körper zu kontrollieren? Wie lässt sich die Begegnung, der Kontakt, die Berührung zwischen Polizei und Körpern begreifen? Und wie lässt sich mit diesem Material auf die Bühne arbeiten?

Was heißt nun aber touchable zu werden? Hände herzugeben, Spannung zu lösen, Widerstand aufzugeben? Wenn jede Berührung vorbereitet für noch mehr Berührung, Anfassbarkeit, Verwundbarkeit? Was bedeutet es die Verwundbarkeit des eigenen Körpers zu bezeugen, seinen Körper zu schützen oder die Macht über ihn zu verlieren? Wie wird jene gesellschaftliche Verabredung sichtbar, die der Polizei erlaubt, auf unsere Körper zuzugreifen oder sie gar zu zerstören? Wenn die unausgesprochene Regel weiterhin lautet, dass jener Touch unbeantwortet bleibt, nicht zurückgegeben werden darf. Und was bedeutet die setzende Gewalt der Polizei aus der Perspektive von Rassismus, Sexismus und andere Formen der Diskriminierung. Wie werden Strukturen der Unterdrückung durch das Handeln der Polizei ausgelotet, ausgeführt und somit fortgeschrieben?

to make persons touchable 

‚A surprise of being around the police is how much they touch you’ Mark Greif writes in his essay ‚Seeing through the police’. A  form of touch, between police and subject which can be as disturbing as ambiguous, at the same time friendly and and unfriendly. Because the goal of touch by the police is not necessarily about enforcing violence, but must be understood in a much broader sense: „The purpose of touching by police is to make persons touchable“.

As part of the flausen residency Fanti BaumRose BeermannFrédéric De Carlo and Joana Tischkau are investigating the asymmetrical power relation between civilian bodies and the police; which means are being used to control bodies? How can we grasp this specific encounter, the contact, the touch between police and the body? And how can we work with this material on stage?

So what does ist mean to become touchable ? To surrender yourself, to release, to give up resistance? If touch readies more touch, exposes tangibility and vulnerability. What does it mean to bear testimony to ones own bodily vulnerability, to protect oneself or to loose power over ones body? How to make visible the social contract which allows police to have (unlimited) access to our bodies and to even destroy them? If the unspoken rule furthermore says that every touch by the police mustn’t be returned. And how to speak about the executive power and violence transmitted by police from the perspective of racism, sexism and other forms of discrimination? What role does police play in measuring out, implementing and upholding systems of structural oppression?

Zu Flausen selbst:

flausen – young artists in residence füllt eine bestehende grundlegende Lücke in der Darstellenden Kunst, denn es ist ein Modellprojekt zur Vergabe von Forschungsstipendien.

Das Projekt gibt jungen Künstlern durch die Vergabe von vierwöchigen Stipendien die Chance an herausragenden, ungewöhnlichen Ideen mit einer hohen experimentellen Ausrichtung und innovativen Potential ohne wirtschaftlichen Druck zu forschen. Ziel ist es, zum einen professionellen jungen Künstler_innengruppen eine Schärfung ihres Profils zu ermöglichen, zum anderen neuen heutigen Darstellungsformen Raum zu geben. Nicht zuletzt ist ein zunehmend wichtiges Ziel die Vernetzung der Stipendiaten mit potentiellen Förderern, Spielhäusern und Festivals im gesamten bundesdeutschen Raum und darüber hinaus.

Eine weitere Besonderheit ist das so genannte Making Of.
Es bedeutet, dass das Stipendium keine Premiere im Sinne einer abgeschlossenen Produktion verlangt, stattdessen findet öffentlich vor Zuschauern, Kollegen und Spielhäusern eine Demonstration der Forschungsarbeit statt. flausen -young artists in residence arbeitet seit 2011 kontinuierlich. Initiiert wurde das Projekt vom theater wrede+ in Oldenburg (Niedersachen). 2016 existieren Residenzen in Oldenburg, Köln, Bielefeld, Bonn und Marburg, ab 2017 auch in Hamburg, Stuttgart, Bremen und München.

 

Mehr Infos: www.theaterwrede.de/flausen
Gefördert durch:

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