Doppelvorstellungen am 21. / 22. September 2017
19:30 Uhr Theater im G-Werk
Die Bundestagswahlen nahen.
„Wenn ihr mich wählt, wählt ihr mich“ titelte Muhamad auf „sein“ Wahlplakat im Rahmen der Marburger Kinderkonferenz im April. „Weil ich mir egal bin“ lautet die Kampagne von DIE PARTEI. Auf die Frage, warum er Politik mache, antwortet DIE PARTEI Gründer und Komiker Nico Semsrott: „Weil es nichts Lächerlicheres gibt.“ Und trotzdem lachen wir nicht nur über das, was auf der politischen Bühne passiert. Obwohl es sicherlich vieles gibt, was uns lachhaft und geradezu satirisch anmutet. Vieles jedoch formt sich auch bedrohlich aus und das ließ uns keine Ruhe.
Im Stück ÜBER REDEN REDEN des internationalen Jugendensembles von german stage service beschäftigen sich die jungen PerformerInnen mit der politischen Rede.
Rolf Michenfelder setzt sich in seinem Solo DIESES LAND IST ES NICHT mit den Wünschen nach Veränderungen zweier politischer Richtungen auseinander.
Beide Produktionen werden am 21. und 22.9. in einem Doppelabend rechtzeitig vor dem Gang zur Wahlurne bei uns gezeigt.
ÜBER REDEN REDEN ist nach „Deine Welt“ das zweite Stück des internationalen Jugendensembles von german stage service, das sich aus geflüchteten und nicht-geflüchteten Jugendlichen zusammensetzt.
Sie reden von Krisen, von Umbrüchen, die Europa sprengen werden, von politisch-bürokratischen Vorgängen, so komplex dass sie sie selbst wahrscheinlich gar nicht verstehen.
Über uns braut sich eine Apokalypse zusammen- und wir? Wir werden mitgerissen, ohne zu wissen, worum es eigentlich geht.
Die einzige Sicherheit: Wir hören sie reden.
Wir haben keine Ahnung, wie wir etwas stoppen oder verändern können. Aber das Gefühl, dass sich eine unwiederbringliche Änderung in unser aller alltäglichen Leben einschleicht, das werden wir nicht los.
Sie reden weiter.
Wir haben uns Reden des gesamten politischen Spektrums, national, international angesehen. Wir haben Gesten und Worte der Menschen extrahiert, die unser Leben maßgeblich beeinflussen und versucht, etwas aus ihnen zu entwickeln, das mit uns zu tun hat. Man hat uns und wir haben ihnen Worte in den Mund gelegt, die wir besser verstehen, als die angstvollen Reden, von denen unsere Ohren dröhnen.
Weitere Informationen unter: www.germanstageservice.de/ueber-reden-reden/
Haben Sie es auch gelesen? Der Kampf um die Demokratie hat begonnen.
Stand in allen Zeitungen.
„Aber was ist das“, ruft der Mann in den viel zu kurzen Hosen, „was ist das, wofür wir kämpfen sollen? Und wofür, frage ich euch, wofür wollen wir kämpfen?“
Und haben Sie gehört, was Björn gesagt hat? „Ja, liebe Freunde“ hat er gesagt, „ich will ein anderes Deutschland.“
„Dieses Land ist es nicht“, hat ja auch schon Rio gesungen, auch wenn er etwas ganz anderes gemeint hat als Björn.
Und wir? „Wir alle, die wir eine offene, tolerante und menschliche Gesellschaft wollen“, ruft der Mann in den viel zu kurzen Hosen, „wir müssen zugeben, dass wir schon lange nicht mehr automatisch auf der Seite der Guten stehen.“
Waren Sie eigentlich schon einmal bei Götz? „Es ist ganz klar, dass die Probleme, die auf unser Land zukommen, die Antwort nicht von links, sondern von rechts bekommen.“ Sagt Götz.
Götz sagt auch, er will das Wasser in Bewegung halten, bevor es wieder zufriert. Und Björn sagt, es muss aufhören, dass wir nur noch mit gesenktem Blick durch unser Land gehen können.
Und wir?
„Träume erfrieren, wenn niemand da ist, der sie träumen will“, hat Rio gesungen. Aber der ist ja auch schon tot. Wir allerdings nicht.
Weitere Informationen unter: www.germanstageservice.de/dieses-land-ist-es-nicht/
Doppelvorstellungen am 21. / 22. September 2017
19:30 Uhr Theater im G-Werk
Infos & Tickets:
www.germanstageservice.de
kontakt@germanstageservice.de
06421 – 62582